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Gemeinsame Resolution zur Sicherung und zukunftsfesten Gestaltung der Gesundheitsversorgung in Melsungen

Gemeinsame Resolution der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Melsungen zur Sicherung und zukunftsfesten Gestaltung der Gesundheitsversorgung in Melsungen

1. Ausgangslage

Mit der Schließung des stationären Krankenhauses in Melsungen ist eine wesentliche Säule der lokalen Gesundheitsversorgung entfallen. Um die Versorgungssicherheit nachhaltig zu gewährleisten und zukunftsfähige Strukturen zu schaffen, bedarf es einer koordinierten Zusammenarbeit von der Stadt Melsungen, dem Schwalm-Eder-Kreis und dem Land Hessen.

2. Forderungen

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Melsungen fordert:

2.1. Beteiligung des Landes Hessen im Rahmen des „Zukunftspakts“

Die Stadtverordnetenversammlung Melsungen hält die Einrichtung eines Intersektoralen Gesundheitszentrums (IGZ) in Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus Rotenburg für geboten, um die Gesundheitsversorgung in Melsungen sicherzustellen. Wir fordern die Verantwortlichen des Schwalm-Eder-Kreises, des Landes Hessen und des Bundes auf, dieses Vorhaben zu realisieren.

Sollte dies nicht realisierbar sein, wird die hessische Landesregierung aufgefordert, mit der Stadt Melsungen im Rahmen des neuen „Zukunftspakts“ eine verbindliche Vereinbarung zur Stärkung der lokalen Gesundheitsversorgung abzuschließen.

Wir appellieren an die Landesregierung sich finanziell und planerisch an der Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) neuen Typs in Melsungen zu beteiligen. Die Stadt Melsungen ist bereit, bis zu 5 Mio. Euro aus kommunalen Haushaltsmitteln beizutragen.

Dieses Medizinische Versorgungszentrum soll als Modellprojekt für eine zukunftsfähige, integrierte Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum dienen.

2.2. Beteiligung des Schwalm-Eder-Kreises

Der Schwalm-Eder-Kreis wird aufgefordert, sich weiterhin an Planung und Finanzierung des Medizinischen Versorgungszentrums zu beteiligen.

Das Medizinische Versorgungszentrum soll integraler Bestandteil der notärztlichen Versorgung im Altkreis Melsungen werden.

2.3. Integration der Notfallversorgung und einer modernen Rettungswache

Das Medizinische Versorgungszentrum soll eine Notarztstützpunktfunktion übernehmen und eng mit dem Rettungsdienst vernetzt sein.

Gleichzeitig soll an diesem Standort eine modernisierte Rettungswache integriert werden, die baulich und organisatorisch optimal auf die Anforderungen einer zeitgemäßen Notfallversorgung ausgerichtet ist. Ziel ist es, kurze Reaktionszeiten, die dauerhafte Verfügbarkeit eines Notarztes sowie eine optimale Abstimmung mit der integrierten Leitstelle des Schwalm-Eder-Kreises sicherzustellen. Gespräche mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sollen geführt werden, um dessen Standort in das Versorgungszentrum zu integrieren. Dies korrespondiert mit der aktuellen Grundstückssuche des Deutschen Roten Kreuz.

3. Zielsetzung

Das Medizinische Versorgungszentrum soll in einer interdisziplinären Struktur sowohl ambulante als auch tagesstationäre Leistungen erbringen und folgende Angebote umfassen (exemplarische Benennung):

  • Allgemeinmedizin und zentrale Facharztpraxen (z.B. Chirurgie, Innere Medizin, Orthopädie etc.)
  • Kurzzeitpflegeplätze
  • Notfall- und Rettungsdienstintegration inklusive moderner Rettungswache
  • Integration ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • Diagnostik, Therapie und Präventionsangebote
  • Vernetzung mit bestehenden regionalen Einrichtungen und Telemedizin-Angeboten

4. Modellcharakter

Das in Melsungen geplante Medizinische Versorgungszentrum kann als Pilotprojekt für vergleichbare Regionen dienen und bundesweit Impulse für die Stärkung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum setzen.

5. Weiteres Verfahren

Diese Resolution soll – getragen von allen Akteuren der städtischen Gremien – an die Landesregierung Hessen, das Hessische Sozialministerium, den Schwalm-Eder-Kreis, die Kassenärztlichen Vereinigung und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) übermittelt werden, um weitere Gespräche zur Umsetzung der Resolution zu initiieren. Der Magistrat soll zur Unterstützung der inhaltlichen Arbeit und Kommunikation zu gegebener Zeit eine geeignete Arbeitsgruppe bilden.

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Autor: Alexander Dupont

Das Citymanagement der Stadt Melsungen verfolgt im Rahmen des Marketing- und Tourismuskonzeptes „Melsungen lohnt sich“ ganz bewusst einen ganzheitlichen Ansatz, da erst das Zusammenspiel der vielschichtigen städtischen Funktionen, wie Wohnen, Arbeiten, Kultur, Bildung, Einkaufen, Dienstleistungen und Freizeit, in unserer Stadt die notwendige Urbanität bewirkt, die wiederum mit einem optimalen Maß an Aufenthaltsqualität, Nutzungsvielfalt und Erreichbarkeit verbunden sein muss.